Zum Jahreswechsel: Rückblick und Ausblick von MBZ-Leiter Ralf Bischoni

Das Jahr 2019 war geprägt von einer intensiven Lehrgangsauslastung und gerade im 4. Quartal 2019 waren fast alle Lehrgänge vollständig ausgebucht. Somit wird dieses Jahr wiederum mit einer gestiegenen Zahl an Lehrgängen und Teilnehmertagen zu Ende gehen und daraus resultierend konnten wir ebenfalls einen Rekordumsatz für das MBZ-Euregio mit wirtschaftlich gesundem Jahresergebnis verzeichnen. Auch unser Team ist weiter gewachsen und neben neuen hauptamtlichen Lehrkräften konnten wir ergänzend eine große Zahl neuer Honorardozenten bzw. nebenberuflicher Dozenten für unser Team gewinnen.
 
Nachdem wir im Vorjahr den Schulbetrieb im "CT2 – Center for Teaching and Training", dem neuen Lehrgebäude der Medizinischen Fakultät der RWTH-Aachen aufnehmen konnte, haben wir in diesem Jahr gemeinsam mit unserem Kooperationspartner, der Berufsfeuerwehr Aachen, den Unterrichtsbetrieb im Bildungszentrum BGE der Handwerkskammer Aachen erfolgreich aufgenommen; von der zuständigen Aufsichtsbehörde wurden die Unterrichtsräume des BGE für die staatlich anerkannte Notfallsanitäterschule anerkannt.

Weiterhin haben wir die Anerkennung eines weiteren Schulstandortes in Erkelenz erhalten. Hier befindet sich in den Räumlichkeiten des Feuerschutzzentrums der insgesamt sechste staatlich anerkannte Standort des MBZ-Euregio, an dem in Kürze der Unterrichtsbetrieb einer dreijährigen Notfallsanitäterausbildung beginnen wird. Am Standort Euskirchen – in der staatlich anerkannten Malteser Schule im Rotkreuzzentrum Euskirchen/Eifel – konnten wir die Aktivitäten ebenfalls ausbauen und neben den bewährten Abschlusstagen/-übungen der Ausbildungsgänge zum Leitenden Notarzt und OrgL-Rettungsdienst ebenfalls diverse Fortbildungen sowie einen Lehrgang zum Gruppenführer Rettungsdienst erfolgreich durchführen.
 
Der Ausbau der Aktivitäten am Standort Euskirchen ist für das Jahr 2020 vorgesehen, so dass unter Anderem der zweite LNA/OrgL-Lehrgang im Herbst 2020 erstmalig komplett dort durchgeführt wird.
 
Das Wachstum der Malteser in der Diözese und Bezirk Aachen hat natürlich auch Auswirkungen auf das Bildungszentrum. Die Verdopplung der rettungsdienstlichen Standorte in den vergangenen Jahren, das Wachstum vieler ehrenamtlicher Gliederungen und auch das Wachstum im Sozialen Ehrenamt, Katastrophenschutz, Jugend, Hausnotruf etc. führt zu einem höheren Aus-, Fort- und Weiterbildungsbedarf. Die daraus resultierende Übergabe der Ausbilderqualifizierungen vom MBZ ans Diözesanausbildungsreferat lief völlig reibungslos und führte zu einer Stärkung der Standorte im Diözesangebiet, die jetzt auch als Ausrichter von Ausbilderqualifizierungen tätig sind. Die Aufgabe der Freiwilligendienstseminare am Standort Aachen war eine Entscheidung, die wir schweren Herzens treffen mussten, jedoch aufgrund der zunehmenden Auslastungen im Kernspektrum des MBZ unumgänglich war. Wir freuen uns, dass wir diese Entscheidung im engen Miteinander mit unseren hauptamtlichen Kolleginnen in diesem Fachbereich treffen konnten und die Kolleginnen allesamt neue berufliche Aufgaben gefunden haben, zu großen Teilen weiterhin bei den Maltesern.
 
Für 2020 sind einige neue Herausforderungen bereits jetzt abzusehen. Für das Spektrum der Notfallsanitäterausbildung hat das zuständige Ministerium des Landes NRW im November 2019 einen neuen Finanzierungserlass verabschiedet, der ab 01.01.2020 umgesetzt wird. Hierzu stehen die Gespräche mit den Trägern des Rettungsdienstes zur Umsetzung dieser Regelungen an. Auch die kürzlich vom Bundesgesetzgeber verabschiedete Gesetzesänderung, dass die Frist für die Durchführung von NotSan-Ergänzungsausbildungen und -prüfungen sowie isolierten Vollprüfungen von 7 auf 10 Jahre nach Inkrafttreten des NotSan-Gesetzes zum 01.01. 2014 verlängert wird, verändert die Lehrgangsplanung des MBZ. Somit werden wir auch punktuell bis zum Ende des Jahres 2023 Ergänzungsprüfungen und zugehörige Vorbereitungsseminare anbieten bzw. anbieten können, wobei wir damit rechnen, dass der „Löwenanteil“ dieser Qualifizierungen, wie ursprünglich geplant, zum Ende des Jahres 2020 absolviert sein wird. Spannend wird auch die Novellierung der Rettungssanitäterausbildung. Es ist zu erwarten, dass ab dem Jahr 2021 die schulischen Anteile zu Lasten der klinischen Anteile verlängert werden – nicht nur eine fachliche Anpassung ist hier angedacht, sondern auch eine didaktische Überarbeitung im Sinne eines verstärkt lernfeld- und handlungsorientierten Unterrichtes.

Mit den besten Wünschen für das Jahr 2020 im Namen des gesamten Teams des Malteser Bildungszentrums Euregio!
Ralf Bischoni